Die Eiger-Nordwand und untergehende Inseln in Venezuela - Engelbert Breg über seine größten Abenteuer

Die Eiger-Nordwand und untergehende Inseln in Venezuela - Engelbert Breg über seine größten Abenteuer

Hallo Engelbert, schön, dass du heute für uns Zeit hast, und uns in unserem Büro besuchst. Wir starten – wie immer – mit derselben Frage: Wer bist du und was machst du?

Ich bin der Engelbert Breg. Breg kommt, meines Wissens, aus dem slowenischen oder kroatischen und bedeutet Berg. Privat bin ich auch relativ viel unterwegs, besonders in den Bergen. Beruflich bin ich weltweit im Vertrieb tätig.

 

Wie bist du zum Bergsport gekommen?

Ich bin ja ein Südsteirer – ich habe also eigentlich nichts mit den Bergen zu tun, außer den Weinbergen. Bekanntlich wird in diesen auch mehr „abgestürzt“ als in den normalen Bergen. (lacht) Ich war dann beim Bundesheer in Villach. Nach einem Einsatz war unsere ganze Gruppe nicht mehr so motiviert, und unser Kompaniekommandant hat dann versucht, das wieder zu ändern – und uns angeboten, im Zuge der Alpinausbildung einen Berg zu besteigen. Er hat uns entweder den Mittagskogel (das ist der höchste Berg von Villach) oder den Großglockner angeboten – wir wollten natürlich alle auf den Großglockner.

 

War das dann sozusagen die erste große Bergtour für dich?

Ja, das war wirklich die erste große Tour, ich bin vorher nie wirklich wo „raufgegangen“. Auf den Großglockner wurden wir dann auch recht „raufgetrieben“, ich hatte Glück, dass ich eine gute Kondition hatte. Als wir dann auf der Hütte (auf 3.454m) ankamen, konnte ich nicht mal die Suppe essen, weil ich so gezittert habe. In der Nacht habe ich auch nicht geschlafen, ich war da einfach höhenkrank. Ich habe mir dann geschworen, dass ich nie wieder auf einen Berg gehe – aber anscheinend hat mich der „Bergvirus“ damals schon infiziert.

Das war sozusagen der Anfang meiner „Bergkarriere“. In meinem Berufsleben habe ich dann auch Bekannte gehabt, die viel geklettert sind und mich mitgenommen haben – und so hat sich das dann alles ergeben.

 

Was bedeutet für dich Abenteuer und welchen Stellenwert hat Abenteuer in deinem Leben bzw. deinem Alltag?

Abenteuer hat für mich schon einen sehr hohen Stellenwert. Es stellt sich natürlich die Frage – was ist ein Abenteuer? Für mich ist das einfach ein Ausbrechen aus dem Alltag. Man ist immer in seiner Komfortzone, und die verlässt man auch ungern. Aber das ist oft für ein Abenteuer Voraussetzung.

Ich darf nicht nur privat, sondern auch beruflich immer wieder Abenteuer erleben – vor zwei Jahren war ich beispielsweise beruflich im Kongo. Alleine die Einreise bzw. der Zoll war ein Abenteuer für sich.

 

Was war eigentlich dein größtes Abenteuer?

Die Eiger-Nordwand war sicherlich eines der größten Abenteuer – aber das ist noch nicht ganz vorbei für mich, ich muss das noch „fertig machen“. Den ersten Versuch musste ich nämlich abbrechen, weil ich gesundheitliche Probleme mit meinem Fuß bekommen hatte. Aber es war durchaus eines der größten Abenteuer meines Lebens. Diese Weite dort, die Wand selber…das ist ein Wahnsinn.

 

Ich habe das schon lange im Kopf gehabt. Wir sind dann mal in die Schweiz geflogen, um uns die Wand aus der Entfernung anzusehen, bzw. wir sind dann auch ein bisschen hinspaziert. Das war schon sehr beeindruckend. Als wir die Wand dann auch wirklich „gegangen“ sind, das war ein richtiges Verschmelzen mit der Wand – man ist dort komplett eingeschlossen, weil die Wand ja konkav ist. Links und rechts ist nichts, und dort ist komplette Stille. Davon verspürt man selbst auch irgendwie eine innere Zufriedenheit und Ruhe – obwohl man natürlich auch angespannt ist. Die Gelassenheit, die ich nach der Begehung verspürt habe – so etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gespürt. Das war phänomenal.

 

Das zweite große Abenteuer war in Venezuela, dort haben wir einige Tage im Dschungel verbracht. Einmal haben wir auf einer Insel in einem Fluss übernachtet. Es hat dann aber so viel geregnet, dass das Wasser immer mehr und mehr wurde und unsere Insel wortwörtlich untergegangen ist. Und dann ist auch noch unser Tourguide krank geworden, und wir hatten echt Angst, ob wir es noch aus dem Dschungel raus schaffen. Zum Glück ist aber alles gut gegangen.

Hier sieht man auch, wie subjektiv der Begriff Abenteuer eigentlich ist. Für mich ist die Eiger-Nordwand oder der Dschungel in Venezuela ein Abenteuer. Für jemanden, der dort lebt, ist das ganz alltäglich.

 

Was hat dich an der Eiger-Nordwand so fasziniert?

Diese Faszination hat sich eher so sukzessive aufgebaut. In der Literatur liest man natürlich auch von den vielen Tragödien dort, aber eben auch, wie wahnsinnig besonders diese Wand einfach ist. Es gibt immer wieder so Berge, die einfach eine Ausstrahlung haben – mir fällt da auch z.B. der Grimming ein. Da fragt man sich als Bergsteiger, wie die Aussicht von dort oben wohl aussieht. Genauso war es für mich auch bei der Eiger-Nordwand, ich wollte einfach wissen – wie ist es, wenn ich dort drin bin, wie ist das Gefühl, wenn man oben rauskommt, und bin ich überhaupt gut genug? Man sieht dort zwei Tage keine Sonne, und ist permanent im Schatten. Wenn man sozusagen in die Wand „reinkommt“ – dort ist es kalt, und man muss sich wirklich warm anziehen. Das ist natürlich auch ein besonderer Reiz. Die Dimensionen dort sind ein Wahnsinn, das macht auch diese Anziehung aus.

 

War das eher eine körperliche oder mentale Herausforderung? 

Beides ist eine Herausforderung. Bei der Eiger-Nordwand ist es einfach die Länge – wenn man die Grundkondition nicht hat, dann funktioniert das auch nicht. Ich bin auch vor der Eiger-Nordwand mit meinem Bergführer eine Tour gegangen, und er hat dabei meine Kondition und meine Fitness „kontrolliert“.

Und mental: Es ist niemand dort, der einen an der Hand nimmt. Man darf nicht zu zaudern und zögern beginnen, dann hat man verloren. Natürlich muss man auch bereit sein, ein gewisses Risiko einzugehen. Wir haben draußen, bei -15°C, geschlafen, in einem engen Felsschlurf. Wenn man runter schaut, geht’s da 1000m runter. Das muss man auch verkraften können.

 

Gibt es einen Augenblick, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Da fallen mir zwei Augenblicke ein. Einerseits: die erste schwierige Stelle (der „schwierige Riss“). Als ich diese Stelle geschafft hatte, habe ich durchgeatmet und mir gedacht – ja, ich bin dieser Sache hier gewachsen. Der zweite war, als wir wieder unten angekommen sind. Ich wusste zwar, dass ich die Besteigung nicht ganz geschafft habe. (Wir haben ja aufgrund gesundheitlicher Probleme umgedreht.) Aber ich habe so eine Gelassenheit und Zufriedenheit verspürt, das war definitiv ein Höhepunkt. Alle Eindrücke dort, die Ruhe und Stille, das ist etwas sehr Beeindruckendes.

  

Da merkt man, dass nicht immer nur der Gipfel zählt.

Ja, als wir entschieden haben, umzudrehen, war ich auch zu 100% mit mir im Reinen. Es war einfach die richtige Entscheidung. Ich wollte da nicht zwei Leben riskieren – mit welchem Recht könnte ich das auch tun.

 

 

Du warst ja mit einem Bergführer unterwegs. Welche Eigenschaften sind dir bei einem Partner wichtig?

In die Eiger-Nordwand steigt man sowieso nur mit jemandem ein, dem man vollständig vertraut. Generell – es muss einfach harmonieren, die Chemie muss passen. Da muss man oft einfach auch auf das Bauchgefühl hören.

 

Wie bereitet man sich auf so ein Abenteuer vor? 

Die Vorbereitung hat hier schon mehrere Jahre gedauert. Ich habe da mit einem Freund einen „Dreistufenplan“ gemacht und über drei Jahre hinweg geplant, welche Bergtouren wir im ersten, zweiten und dritten Jahr machen müssen, dass wir fit genug für die Eiger-Nordwand sind. Natürlich muss man auch bei diesen Dingen aufs Bauchgefühl hören und sich immer gut informieren, zum Beispiel ob wo Lawinengefahr besteht. Vorbereitung ist das A und O, sei es privat oder beruflich.

Hast du abschließend noch 3 Tipps für unsere REELOQ-Familie bzw. alle Abenteurer, und die, die es noch werden wollen?

  • Über den eigenen Schatten springen und sich etwas trauen. Es geht nicht immer nur darum, ein Ziel zu erreichen. Oft kann die Vorbereitung und der Weg zum Ziel fast schöner sein.
  • Aufhören ist nicht schlecht! Man kann dennoch Erfolgserlebnisse haben. Und wenn man heute etwas nicht schafft, dann kann man es immer wieder am nächsten Tag versuchen.
  • Ziele setzen, aber vieles einfach auch ausprobieren. Wenn man mal ein Ziel erreicht hat, dann kommen sofort viele neue Ziele dazu. Aus der Sicht eines Bergsteigers: Wenn man am Gipfel eines Berges steht, sieht man unzählige neue Gipfel, die man besteigen möchte.

 Kurz gesagt: Nicht das Leben träumen, sondern den Traum leben.

 

 


Das sind wunderbare Abschlussworte – vielen Dank, dass du mit uns über deine Abenteuer gesprochen hast!

 


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